Familie am Esstisch

Dabei ist ein gutes Konzentrationsvermögen so wichtig für uns. Ob in der Schule, beim Studium, im Beruf und auch in der Freizeit - Konzentration ist eine wichtige Voraussetzung. Je intensiver wir uns konzentrieren können, desto schneller und besser können wir Arbeiten bewältigen.

Konzentrationsfähigkeit – angeboren oder erlernbar?

Die Konzentrationsfähigkeit wird uns nicht mit in die Wiege gelegt, sie ist also nicht angeboren. Die Fähigkeit sich auf lange Sicht auf etwas zu fokussieren, stellt einen Reifungsprozess her, der erlernt werden muss. Sowohl die Intensität als auch die Dauer der Konzentration kann langsam gesteigert werden, deshalb steigen beide Faktoren mit zunehmendem Alter an.

Kinder zwischen 6 - 7 Jahren sollten sich 15 Minuten am Stück konzentrieren können, Jugendliche zwischen 12 - 16 Jahren ungefähr 30 Minuten. Bei Erwachsenen sollte die Konzentrationsfähigkeit bei 90 Minuten liegen.

Allerdings wird die Ausdauerfähigkeit beim Konzentrieren von vielen Faktoren beeinflusst. Das Interessengebiet, die aktuelle Stimmung, das individuelle Können und die Umgebungs-reize spielen eine große Rolle.

Grundvoraussetzungen für Konzentration

Damit wir uns konzentrieren können, ist es wichtig, auf einige Dinge zu achten. Dabei spielt das Alter kaum eine Rolle. Die richtige Ernährung und ein geregelter Tagesablauf sind Grundvoraussetzungen für ein erfolgreiches Abschließen von Arbeiten.

Ernährung: Unser Gehirn benötigt ungefähr ¼ der Energie, die wir über die Nahrung zu uns nehmen. Wichtig ist daher ein kontinuierlicher Nachschub an Nährstoffen und Energie. Obst und Gemüse sind empfehlenswert, denn der Fruchtzucker von Obst versorgt unsere grauen Zellen mit schnell aufzunehmenden Kohlenhydraten, Vitaminen und Mineralstoffen. Besonders Nüsse, mit ihrem hohen Gehalt an B-Vitaminen, sind ein Geheimtipp für volle Konzentration.

Fisch enthält besonders viel an wertvollen Omega-3-Fettsäuren – wichtige Bausteine des Gehirns. Und trinken Sie ausreichend! Leidet das Gehirn unter Flüssigkeitsmangel, ist die Konzentrationsfähigkeit eingeschränkt.

Tatsächlich machen schwere Mahlzeiten müde. Essen Sie entweder etwas Leichteres oder verschieben Sie schwierige Konzentrationsaufgaben auf später.

Feste Strukturen: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Immer wiederkehrende Abläufe geben Sicherheit, das gilt ganz besonders bei Kindern. Schwierige Arbeiten sollten daher am besten immer zur gleichen Tageszeit erledigt werden. Finden Sie heraus, wann Sie Ihr persönliches Leistungshoch haben und erledigen Sie dann knifflige Arbeiten. Planen Sie auch kleine Pausen nach „Etappenzielen“ ein. Frische Luft mit etwas Bewegung macht den Kopf wieder frei.

Ein ruhiger und gut aufgeräumter Arbeitsplatz ist wichtig. Suchen Sie sich wenn möglich ein stilles Plätzchen und konzentrieren sich auf eine Aufgabe. Verbannen Sie überflüssige Ablenkungen wie Musik, Handy, Spiele oder Fernsehen. Sonst kommen wir einfach zu schnell in Versuchung.

Konzentrationsübungen für jedes Alter

Nicht nur unsere Muskulatur, auch unser Gehirn braucht Training - denn Konzentration ist Ausdauersport. Genauso wie Laufen oder Schwimmen kann man auch das Konzentrieren trainieren: immer ein bisschen mehr, immer ein bisschen länger. Unser Gehirn mag Wiederholungen. Je häufiger wir uns konzentrieren, desto leichter fällt es uns mit der Zeit. Wichtig dabei ist, sich nicht zu überfordern. Bei den meisten Menschen lässt die Konzentrationsfähigkeit schon nach 20 Minuten nach.

Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie es schaffen, sich langsam zu steigern, egal ob Schüler oder Senior:

  • Aller Anfang ist schwer: Meist ist es nur der Anfang, der uns schwerfällt! Halten Sie durch – wenn wir uns erst einmal in der Arbeit eingefunden haben, klappt‘s besser.
  • Starten Sie zuerst mit den schwierigen Aufgaben und gehen dann zu den leichteren über.
  • Belohnen Sie sich selbst! Eigenlob erhöht die Motivation und die Leistungsfähigkeit.
  • Wenn Ihnen immer wieder störende Gedanken kommen, schreiben Sie sie einfach auf – das macht den Kopf frei.
  • Sport steigert die Konzentrationsfähigkeit! Sie werden durch Sport nicht müder, sondern steigern das körperliche und geistige Leistungspotenzial. Ausdauer- und Teamsportarten oder Yoga gelten als besonders förderlich.
  • Spiele wie Memory, Puzzles oder Schach sind nicht nur etwas für Kinder! Kleine, selbst ausgedachte Konzentrationsspiele können auch leicht im Alltag eingebaut werden. Kennen Sie noch das Spiel: „Ich packe meinen Koffer …“ ?
  • Lernen Sie doch täglich ein kleines Gedicht auswendig oder versuchen Sie den gerade gelesenen Zeitungsbericht möglichst genau wiederzugeben.
  • Haben Sie schon mal jongliert? Hier konzentrieren Sie sich voll auf die Bälle und vielleicht schaffen Sie es ja schnell die Anzahl zu erhöhen!

Die Konzentrationsfähigkeit zu steigern ist also gar nicht so schwer. Und das Schöne: Jeder kann es individuell nach seinen eigenen Vorlieben steigern!