Jedem ist klar: Grundsätzlich haben wir dann mit zu vielen Pfunden zu rechnen, wenn die Kalorienaufnahme höher ist als der Verbrauch. Allerdings gibt es keine pauschale Ursache, warum manche Menschen übergewichtig sind. Die Liste an Faktoren ist lang und die Findung der Ursache ist wichtig, um gezielt dem Problem entgegenwirken zu können.
Falsche Ernährung und Bewegungsmangel
Ohne Frage sind eine kalorien- und fettreiche Ernährung sowie mangelnde Bewegung häufigster Grund für Übergewicht. Fastfood, Kantinenessen oder zuckerhaltige Getränke sind zwar praktisch und für viele auch lecker, aber sie haben einen hohen Kaloriengehalt, einen niedrigen Nährstoffgehalt und führen oftmals nicht zur Sättigung.
Der gesellschaftliche Wandel fördert leider einen Bewegungsmangel. Sitzende Tätigkeiten und eine hohe Arbeitsauslastung im Beruf führen dazu, dass wir uns zu wenig bewegen. Die Motorisierung hilft uns den Alltag leichter zu gestalten, allerdings machen uns Auto, Rolltreppe und Fahrstuhl auch bequem.
Essen als Seelentröster
Unsere Stimmungslage kann uns dazu verleiten, das Falsche zum falschen Zeitpunkt und in falscher Menge zu essen. Im Volksmund wird das auch als „Frustessen” bezeichnet. Der mit Essen verbundene Genuss soll seelische Belastungen ausgleichen.
Nicht wenige Menschen essen aus Stress, Ärger, Langeweile, zur Beruhigung, aus Einsamkeit oder Trauer. Besonders bei fett- und kalorienreichen Lebensmitteln schüttet unser Gehirn das „Wohlfühlhormon” Serotonin aus. Wir tun uns also etwas „Gutes”. Bei einigen Menschen ist diese Denkweise bereits in der Kindheit erworben, deshalb braucht es schon viel Willenskraft, dagegen anzukommen.
Genetische Faktoren und Erziehung
Unser Essverhalten wird bereits in der Kindheit geprägt und die Vorlieben und Abneigungen werden früh erworben. Auch die Erziehung hat einen großen Einfluss auf dem Weg zum Übergewicht. „Iss deinen Teller leer” haben sicherlich viele Kinder gehört.
Tatsächlich treten Gewichtsprobleme familiär gehäuft auf, dies kann auch auf das gelernte Essverhalten in der Familie zurückgeführt werden.
Eine genetische Disposition erhöht darüber hinaus die Wahrscheinlichkeit, an Übergewicht zu leiden. Aber das Essen und auch der Kalorienverbrauch können bewusst beeinflusst werden - und viele Menschen sind schlank, obwohl eine genetische Disposition vorliegt.
Stoffwechsel ab 40
Viele Menschen legen ab der Lebensmitte an Gewicht zu. Das liegt nicht nur an der vielleicht bequemeren Lebensweise, sondern der Stoffwechsel und der Energieverbrauch verlangsamen sich ab dem 40. Lebensjahr. Auch das Muskelwachstum und der Fettabbau sind davon betroffen. Ein weiterhin gleichbleibendes Essverhalten kann dann zu einem langsam steigenden Gewicht führen.
Der Jojo-Effekt
Der Jojo-Effekt ist die unerwünschte Gewichtszunahme nach einer erfolgreichen Diät. Tatsächlich ist das Endgewicht dann meist sogar höher, als das Gewicht vor der Gewichtsabnahme.
Aber was passiert da eigentlich im Körper? Bei einer Diät lernt unser Körper in einer Art „Hungermodus” mit weniger Nahrung auszukommen. Wir nehmen zwar ab, aber wenn man nach der Diät wieder normal isst, will der Körper schnell sein Ausgangsgewicht erreichen. Und da der Körper nun während der Diät gelernt hat, mit weniger auszukommen, legen wir noch mehr an Gewicht zu als vorher.
Also führen Diäten ohne langfristige Ernährungsumstellung häufig zu noch mehr Übergewicht.