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  3. Arteriosklerose (Arterienverkalkung)

Arteriosklerose ist die Hauptursache für Schlaganfall oder Herzinfarkt und zählt zu den häufigsten Gefäßerkrankungen in den Industrieländern.

Entstehung einer Arteriosklerose

Arterien sind elastisch und passen sich den unterschiedlichen Druckgegebenheiten an. Bei einer Arteriosklerose sammeln sich aber an den inneren Gefäßwänden Ablagerungen (Plaque) aus Fett, Bindegewebe und Blutkörperchen. Schreitet dieser Prozess voran, verhärten und versteifen sich die betroffenen Gefäßwände und das Blut kann nicht mehr ungehindert fließen. Dadurch kann es zu Durchblutungsstörungen (arterielle Verschlusskrankheiten) oder im schlimmsten Fall zu einem kompletten Gefäßverschluss führen.

Symptome und Folgen einer Arteriosklerose

Eine Arteriosklerose kann sich in sämtlichen arteriellen Blutgefäßen entwickeln. Sie tritt jedoch gehäuft dort auf, wo viele Gefäßverzweigungen im Körper vorhanden sind: zum Beispiel an den Herzkranzgefäßen, der Halsarterie sowie den Beinarterien. 

Häufig verspüren Patienten im Frühstadium einer Arteriosklerose keine Symptome. Tatsächlich können manchmal Jahre vergehen, bis sich die ersten Beschwerden bemerkbar machen, dann ist die Arteriosklerose jedoch schon vorangeschritten. Welche Symptome dann auftreten, ist abhängig davon, welche Blutgefäße betroffen sind.  

  • Durchblutungsstörungen in den Beingefäßen können zur peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) führen. Dieses kann sich durch ziehende Schmerzen in den Beinen bei Spaziergängen bemerkbar machen. Kurze Pausen bringen zunächst Erleichterung – wie bei einem Schaufensterbummel. Umgangssprachlich wird dann auch von der „Schaufensterkrankheit“ gesprochen. Bei fortgeschrittener Erkrankung schmerzen die Beine dann auch in Ruhe unerträglich.
  • Impotenz (erektile Dysfunktion) kann durch eine Arterienverkalkung der Beckenarterien hervorgerufen werden.
  • Bei einer Verengung der Herzkranzgefäße kann die Durchblutung des Herzmuskels eingeschränkt sein. Dies kann eine Angina pectoris hervorrufen oder - wenn zusätzlich ein Blutgerinnsel entsteht - im schlimmsten Fall zu einem Herzinfarkt führen.
  • Die Arterienverkalkung der Halsschlagader kann Schwindel, Verwirrungen, Gedächtnisstörungen oder sogar einen Schlaganfall auslösen.   
  • Nieren- und Darmbeschwerden – bis hin zum Nierenversagen – können durch Arteriosklerose in den Nierengefäßen hervorrufen werden.

Ursachen und Vorbeugung der Arteriosklerose

Tatsächlich ist die sinnvollste Vorbeugung einer Arteriosklerose eine gesunde Lebensweise. Risikofaktoren, wie ein hoher Cholesterinspiegel, Bewegungsmangel, Übergewicht, Stress und eine ungesunde Ernährungsweise sollten vermieden werden.

Wenn bei Ihnen diese Risikofaktoren, Diabetes oder vielleicht schon Durchblutungsstörungen festgestellt worden sind, sollten Sie regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen gehen. Ihr Arzt wird mit Ihnen besprechen, ob weitere Maßnahmen notwendig sind.

Behandlung einer Arteriosklerose – Ballonerweiterung und Bypass

Wie eine Arteriosklerose behandelt wird, ist maßgeblich vom Grad der Arterienverkalkung abhängig. Eine konservative Behandlung, ohne operative Maßnahmen, umfasst die Umstellung auf einen gesunden Lebensstil und bei Bedarf einer medikamentösen Therapie.

Dies können zum Beispiel Blutgerinnungshemmer sein, Lipidsenker sowie Medikamente gegen Diabetes mellitus und Bluthochdruck.  

Eine operative Behandlung kann bei schweren Verkalkungen durch eine Weitung der betroffenen Gefäße (Ballondilatation) oder einen Bypass notwendig werden. 

Ballonerweiterung (Ballondilatation) und Stent:
Bei verengten Herzkranzgefäßen und Beinarterien wird ein kleiner Ballon zur Gefäßengstelle geschoben und entfaltet. Die Engstelle wird so von innen geweitet. Damit sich das Gefäß nicht wieder langsam verschließt, wird eine Gefäßstütze - ein so genannter Stent - gesetzt.

Bypass (Umleitung der Blutbahn):

Eine Bypassoperation ist bei starken Verkalkungen oder bereits verschlossenen Gefäßen notwendig, um den Blutfluss sicherzustellen. Durch einen Bypass werden mittels gesunder Blutgefäße die gefährdeten Engstellen überbrückt und künstliche Umgehungen geschaffen. Häufig wird ein Bypass am Herzen notwendig, aber auch die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) profitiert von dieser Technik.