Für manche Paare ist es nicht leicht, ein Kind zu zeugen. Damit die Wahrscheinlichkeit für eine natürliche Empfängnis steigt, sollten Frauen besonders während ihrer fruchtbaren Tage Geschlechtsverkehr haben. Doch in welcher Phase des Zyklus ist die Möglichkeit für eine Schwangerschaft besonders hoch? Diese sogenannten fruchtbaren Tage können mithilfe verschiedener Methoden berechnet werden. Frauen können dies meist problemlos zuhause durchführen und müssen zunächst nicht zwingend ihren Frauenarzt aufsuchen.
Messung der Basaltemperatur (Temperaturmethode)
Bei der Temperaturmethode sollte die Körpertemperatur gleich nach dem Aufwachen (die sogenannte Basaltemperatur) immer an der gleichen Körperstelle für mindestens 3 Minuten gemessen werden. Es kann vaginal, rektal oder oral gemessen werden - Hauptsache, der Messort wechselt während des Zyklus nicht, da er durchaus unterschiedliche Temperaturen haben kann.
Für genaue Messungen wird ein Thermometer benötigt, das mindestens zwei Nachkommastellen hat. Wenn Sie ein digitales Thermometer haben, achten Sie darauf auch dieses 3 Minuten zu verwenden - denn nach der ersten sehr schnellen Messung wird weiterhin die Temperatur gemessen. In der Apotheke gibt es übrigens spezielle Basalthermometer zu kaufen, oft werden sie zusammen mit einem praktischen Zykluskalender angeboten. In diesen Zykluskalender können Sie sowohl Ihre Menstruationsblutung als auch die gemessenen Basaltemperaturen eintragen.
Natürlich kann es passieren, dass Temperaturwerte zum Beispiel durch Schlafstörungen, Stress oder Krankheiten gelegentlich gestört sind. Diese Tageswerte sollten dann einfach ausgeklammert werden, bei zu vielen Abweichungen ist der Zyklus als nicht mehr auswertbar zu betrachten.
Es ist empfehlenswert, die Temperaturmethode für mindestens drei Monate durchzuführen, um zu erkennen, welches Muster Ihr Zyklus hat.
Wenn Sexualhormone mit dem Eisprung in vermehrter Anzahl auftreten, erhöht sich die Temperatur. In der zweiten Zyklusphase nach dem Eisprung erhöht sich die Körpertemperatur um etwa 0,3 bis 0,6 °C im Vergleich zur ersten Zyklushälfte. Der Eisprung liegt erfahrungsgemäß etwa ein bis zwei Tage vor dem Temperaturanstieg, eine exakte Bestimmung ist jedoch nicht möglich.
Billings- oder Zervixschleim-Methode
Der Zervixschleim wird von den Drüsen im Gebärmutterhals abgesondert und soll zum einen vor eindringenden Keimen schützen, zum anderen soll er Spermien nur während der fruchtbaren Tage hindurch lassen.
Die Konsistenz des Zervixschleim verändert sich im Laufe des weiblichen Zyklus durch die Bildung des weiblichen Hormons Östrogens und kann dadurch hilfreich sein, die fruchtbaren Tage zu erkennen.
Je näher der Eisprung rückt, desto mehr nimmt die Schleimbildung zu. Zu Beginn des Zyklus, wenn Sie nicht empfangsbereit sind, ist die Konsistenz zäh und klebrig. Während der fruchtbaren Tage ist der Schleim dann sehr flüssig und klar und kann in Fäden gezogen werden. Tatsächlich sind Sie am letzten Tag am fruchtbarsten, wenn der Zervisschleim diese Beschaffenheit hat. Sollten Sie sich also ein Kind wünschen, ist der Geschlechtsverkehr einen Tag vor bzw. direkt am Tag des Eisprungs am aussichtsreichsten.
Frauen, die über diese Methode ihre fruchtbaren Tage berechnen wollen, sollten den Zervixschleim über einen längeren Zeitraum täglich beobachten. Die Methode kann auch mit der Messung der Basaltemperatur verbunden werden, um ein zuverlässigeres Ergebnis zu erzielen.
Wahlweise können Sie auch einfach unseren Eisprungrechner verwenden, um Ihre fruchtbaren Tage zu berechnen! Geben Sie einfach den Tag Ihrer letzten Menstruationsblutung und Ihre Zykluslänge in den Rechner ein.
Der Ovulationstest
Zur Bestimmung der fruchtbaren Tage kann auch ein Ovulationstest durchgeführt werden. Er funktioniert ähnlich wie ein Schwangerschaftstest und ist in Drogeriemärkten oder in Apotheken erhältlich.
Ovulationstests messen den Anstieg des Hormons LH im Harn. Der Wert des Botenstoffs LH steigt ungefähr 1-2 Tage vor dem Eisprung an. Da der LH-Wert nur kurz ansteigt, sollten Frauen bereits einige Tage vor dem erwarteten Eisprung täglich einen Ovulationstest machen, um den Anstieg der LH-Konzentration nicht zu verpassen.
Frauen, die diesen Test machen, sollten ihren Menstruationszyklus und ihre Zykluslänge genau kennen. Vor dem Test sollte einige Stunden lang nichts getrunken werden, um das Ergebnis nicht zu verfälschen.
Mittelschmerz oder Ovulationsschmerz
Der sogenannte Mittelschmerz, auch Ovulationsschmerz genannt, kann einen Hinweis auf fruchtbare Tage geben. In der Mitte des Zyklus, also ungefähr 8 bis 10 Tage nach der Menstruationsblutung, verspüren manche Frauen ein kurzes Ziehen im Unterleib, andere leiden wiederum unter länger andauernden krampfartigen Schmerzen. Auch ausstrahlende Schmerzen in Becken, Rücken oder Beine sind möglich. Oftmals wird der Mittelschmerz monatlich abwechselnd auf der Körperseite wahrgenommen, auf der der Eisprung jeweils stattfindet.
Da der Ovulationsschmerz nur in seltenen Fällen zeitlich exakt mit dem Eisprung zusammenfällt, ist er nur ein unsicherer Hinweis für die fruchtbaren Tage. In Kombination mit der Messung der Basaltemperatur und der Kontrolle des Zervixschleim ist der Mittelschmerz allerdings ein gutes Zusatzsymptom um fruchtbare Tage zu erkennen.