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  5. Mutterpass: Untersuchungsheft in der Schwangerschaft
Tochter legt Kopf auf Babybauch der Mutter

Die meisten Frauen halten bereits nach dem ersten Vorsorgetermin ihren Mutterpass in den Händen. Das Büchlein stellt Ihnen die behandelnde Hebamme oder der Frauenarzt aus. In dem Heft werden alle im Verlauf der Schwangerschaft kontrollierten Daten und Befunde eingetragen. Bei der Betreuung werdender Mamis hilft der Mutterpass: Ärzte und Hebamme können sich jederzeit einen schnellen Überblick verschaffen.

Der Mutterpass ist ein hilfreiches Dokument und sollte deshalb Ihr ständiger „Begleiter“ sein. In akuten Situationen oder Notfällen hat der behandelnde Arzt alle Daten und Befunde, die während der vorliegenden Schwangerschaft in das Vorsorgeheft eingetragen wurden, gleich zur Hand.

Darüber hinaus bietet das Vorsorgeheft auch Platz für die ersten Untersuchungsbefunde des Neugeborenen und die Wochenbett-Kontrollbefunde der frischgebackenen Mutter. Ab Seite 17 wiederholen sich die Eintragungsseiten. Falls gewünscht, bleibt dort genug Raum für eine zweite Schwangerschaft.

Der Mutterpass ist ein großartiges Instrument für Ihre behandelnde Ärztin/Arzt und Hebamme. Durch die Standardisierung des Heftes versteht jeder Mediziner sofort den Status quo Ihrer Schwangerschaft. Inklusive aller individuellen Bedürfnisse und Maßnahmen. Für Sie persönlich ist das Untersuchungsheft klein, kompakt und übersichtlich. Damit wird der Mutterpass zum optimalen Begleiter durch den Alltag. Er sollte im Anschluss an die Schwangerschaft nicht als nostalgisches Andenken in einer Kiste auf dem Dachboden verschwinden. Heften Sie ihn bestenfalls bei Ihren wichtigen Unterlagen ab. Für weitere Schwangerschaften bietet er dann gesammelte und nützliche Informationen.

Wann bekommt man den Mutterpass?

Ausgestellt wird der Mutterpass ab der offiziellen Feststellung der Schwangerschaft. Der Frauenarzt kann beispielsweise die Schwangerschaft dank Bluttest oder Ultraschall (Herztöne) sicher feststellen.

Wer stellt den Mutterpass aus?

In Deutschland erhalten Sie den Mutterpass von der betreuenden Hebamme oder dem zuständigen Frauenarzt.

Gibt es den Mutterpass nur in Deutschland?

In einigen anderen Ländern – wie etwa Frankreich, Österreich, Polen und Italien – gibt es vergleichbare Mutter-Kind-Pässe oder Dokumente. Diesbezüglich hat jedes Land aber seine eigenen länderspezifischen Regelungen. Ebenso was die Vorsorge von Mutter und Kind betrifft. Bisher verfügen jedoch die wenigsten Länder über eine Art Mutterpass.

Seit wann gibt es den Mutterpass?

Das Untersuchungsheft gibt es für Schwangere in Deutschland seit 1961. Der Mutterpass wurde bis dato bereits mehrfach aktualisiert. Das war durchaus angebracht, schließlich hat sich die Medizin weiterentwickelt. Heutzutage gelten auch ganz andere Standards, als noch vor einigen Jahrzehnten.

Wer darf sich den Mutterpass ansehen?

Das Vorsorgeheft ist ein persönliches Dokument der werdenden Mutter. Sie allein entscheidet, wer sich den Mutterpass ansehen darf.

Der Ausweis für die Schwangerschaft

Der erste Blick in den Mutterpass kann etwas verwirrend sein. Das kleine Vorsorgeheft ist vollgepackt mit unverständlichen Fachbegriffen und Abkürzungen. Für medizinische Laien ist das eine Herausforderung. Zum Glück ist die Hürde nicht groß. Bei jeder Vorsorgeuntersuchung wird sich Ihre Gynäkologin, Ihr Gynäkologe oder Ihre Hebamme genug Zeit für erklärende Worte nehmen. Übrigens ist das auch Ihr gutes Recht!

Was steht im Mutterpass?

Dokumentiert sind im Mutterpass die Daten und Werte der Vorsorgeuntersuchungen (gemäß der Mutterschaftsrichtlinien). Beleuchtet wird:

  • die Gesundheit der Mutter (Alter, Gewicht, Vorgeschichte, Erb- und Infektionskrankheiten)
  • der Zustand des Ungeborenen (Kindslage, Gewicht, Größe, Entwicklung)
  • sowie der errechnete Geburtstermin.

Der Mutterpass – Seite für Seite

Deckblatt & Hinweise
Seite 1: Allgemein
Stempel Frauenarzt Termine Untersuchungen
Seite 2: Serologische Untersuchungen
Blutgruppe & Rhesusfaktor Antikörpersuchtest Röteln HAH-Test
Seite 3: Infektionen & Nachkontrolle
Chlamydia trachomatis-Antigen Antikörper-Suchtest-Kontrolle Röteln-HAH-Test-Kontrolle LSR-Test (Syphilis) HIV Test Nachweis HBs Antigen
Seite 4: Vorangegangene Schwangerschaften
Verlauf Risiken
Seite 5: Krankengeschichte & Beratung
Anamnese (Fragenkatalog) Schwangerenberatung
Seite 6: Verlauf der Schwangerschaft & Geburtstermin
Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) Plazentainsuffizienz Mehrlingsschwangerschaft Wehen Terminberechnung
Seite 7, Seite 8: Schwangerschaft & Entwicklung Kind (Gravidogramm)
Fundusstand Kindslage Herztöne Kindsbewegungen Gesundheit Mutter Blutdruck (RR) Hb-Wert Sediment
Seite 9: Besonderheiten Risikokataloge & CTG
Beratung genetische Befunde Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese) Kardiotokograf (Herzton-Wehen-Schreiber)
Seite 10 - 12, Seite 14: Ultraschalluntersuchungen
1-3 Ultraschall-Screening Fein- und Organultraschall
Seite 13: Normkurven für den fetalen Wachstumsverlauf
Diagramm Messergebnis Ultraschall-Screenings
Seite 15, Seite 16: Abschlussuntersuchung (Epikrise)
Untersuchung Neugeborener: Apgar-Test und pH-Wert Untersuchung Mutter: Zustand nach Geburt Blutgruppe Kind

Veränderungen im Laufe der Zeit

Den Mutterpass gibt es als Begleitdokumentation zur Schwangeren-Vorsorge seit über 50 Jahren. Im Laufe der Zeit haben sich die Anforderungen verändert. Deshalb wurde das Vorsorgeheft immer wieder den aktuellen Gegebenheiten angepasst. Derzeit überlegt man das Papierformat durch eine digitale Version zu ersetzen. Der Mutterpass wurde ursprünglich ab dem Jahr 1961 eingesetzt. Erst ab 1968 kam die Verpflichtung für Ärzte hinzu, allen gesetzlich krankenversicherten schwangeren Frauen den Pass anzufertigen.

Mutterpass verloren? Was zu tun ist!
Kurz tief einatmen: Es ist zum Glück kein Problem wenn der Mutterpass weg ist! Hilft auch eine schnelle Suchaktion in Handtasche & Co. nicht weiter, steht man trotzdem nicht mit leeren Händen da. In der Schwangerschaftsakte stehen alle zurückliegenden und relevanten Untersuchungsergebnisse. Ein neues Exemplar kann angefertigt werden.