Was ist eigentlich Stress?
„Stress“ ist zunächst einmal eine normale Reaktion des Organismus, die den Körper und Geist in Aktivität versetzt und dabei hilft, neue Herausforderungen zu bewältigen. Physiologisch gesehen ist Stress eine biochemische Reaktion des Körpers auf außergewöhnliche Situationen. Dieses Reaktionssystem des menschlichen Körpers auf Stress ist äußerst sinnvoll. Jedoch haben sich im Laufe der Jahrtausende die Stressreize von Angriff, Verteidigung, Hunger und Kälte gewandelt.
In der modernen Gesellschaft haben wir es mit täglichen Reizüberflutungen, Alltagsärger, beruflichen und privaten Konflikten zu tun. Stress ist also nicht immer nur ein Gefühl des Zeitdrucks.
Die Gründe für Stress sind sehr vielfältig und individuell:
- Aufmerksamkeitsstressoren:
Licht, Hitze, Lärm, Reizüberflutungen, Straßenverkehr ... - Leistungsstress:
Arbeitslosigkeit, Druck am Arbeitsplatz, eigene Ansprüche ... - Konflikte im sozialen Umfeld:
mit Kollegen, der Familie, mit Freunden, aber auch Isolation und Zukunftsängste ...
Was passiert im Körper bei Stress?
Stress lässt sich als die Reaktion des Körpers auf eine mögliche Bedrohung des Wohlbefindens verstehen. Begründet ist dies in der Frühzeit unserer Entwicklungsgeschichte, in der es notwendig war, bei Gefahr blitzschnell zu reagieren.
Der Organismus ist in Alarmbereitschaft:
- er pumpt sauer- und nährstoffreiches Blut in die Muskulatur
- Atmung und Puls beschleunigen sich
- der Blutdruck steigt
- die Pupillen weiten sich
- die Muskeln werden angespannt
- die Tätigkeit der Geschlechts- und Verdauungsorgane werden herabgesetzt
- bei Stress geht geradezu ein hormonelles Feuerwerk in unserem Körper los
Folgen von Dauerstress
Das Reaktionssystem des menschlichen Körpers auf Stress ist äußerst sinnvoll. Durch die veränderte Gesellschaft haben jedoch viele von uns täglich Stresssituationen zu bewältigen. Chronischer Stress schwächt. Es ist für den Organismus anstrengend, von einer Stresssituation in die andere zu kommen und sich gar nicht mehr zu entspannen.
Zwischen Psyche und Körper besteht ein enges Wechselspiel. So kann Stress beispielsweise nicht nur psychische, sondern auch körperliche Beschwerden verursachen.
Die Muskeln verspannen sich immer mehr, der Blutdruck bleibt hoch, die körpereigenen Abwehrkräfte lassen nach. Zum Glück sendet der Körper „Stress-Warnsignale".
Zeichen für längere Stressphasen können häufigere Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Schlafprobleme, Gereiztheit, schlechte Laune, Konzentrationsprobleme, Vergesslichkeit und Nervosität sein.
Sie können ganz gezielt auch selbst etwas gegen Stress unternehmen. Hierzu ist es notwendig, zunächst herauszufinden, was für Sie so stark belastend ist. Können Sie etwas an der Situation verändern und die Ursache für den Stress abstellen?
- Geben Sie Aufgaben ab. Sie sind nicht der einzige Mensch, der sie bewältigen kann.
- Wesentlich ist auch zu lernen, „Nein“ zu sagen, denn nur so kann man sich gegen zu viele Anforderungen wehren.
- Entspannungstechniken wie autogenes Training, Yoga und Meditation sind ein guter Weg zu mehr innerer Ruhe, Entspanntheit und Gelassenheit.
- Nüsse sind „Gehirnnahrung“ pur. Sie liefern alle wichtigen Nährstoffe für ein gutes Nervenkostüm.
- Sport kann helfen, Verspannungen zu lösen und angestaute negative Energien abzubauen. Besonders Ausdauersportarten an der Luft sind empfehlenswert.
- Schränken Sie Genussmittel ein, denn Nikotin, Alkohol und Koffein belasten den Körper nur zusätzlich.
- Meiden Sie Fast Food. Achten Sie auf eine gesunde und nährstoffreiche Ernährung. B-Vitamine leisten einen Beitrag zum normalen Energiestoffwechsel und zur normalen Funktion des Nervensystems.
- In Stresssituationen kann der Bedarf an B-Vitaminen erhöht sein.