Ursachen von Blutungen in der Schwangerschaft
Generell können Blutungen in der Schwangerschaft ganz unterschiedliche Ursachen haben. Sie sollten aber in jedem Fall jede Art von Blutung während des Schwangerschaftsverlaufs ernst nehmen und sich von Ihrem Frauenarzt untersuchen lassen. Dann kann schnell entschieden werden, ob es sich um eine harmlose Schmierblutung handelt oder ob weitere Maßnahmen getroffen werden müssen.
Blutungen in der Frühschwangerschaft
Leichte Blutungen im ersten Schwangerschaftsdrittel treten ab und an auf – müssen aber nicht bei jeder Schwangeren vorkommen. Leichte Schmierblutungen in der Frühschwangerschaft sind oft harmlos, sofern Sie keine weiteren Beschwerden haben. Ignorieren Sie die Blutung aber nicht, sondern gehen Sie zu Ihrem Frauenarzt und lassen sich untersuchen. So wissen Sie, ob es dem Kind weiterhin gut geht. Das gilt für jede Blutung während Ihrer Schwangerschaft, unabhängig davon, wie stark sie auftritt oder in welcher Schwangerschaftswoche.
Ihr Frauenarzt kann mit Hilfe einer gynäkologischen Untersuchung und der Ultraschallbilder erkennen, wo die Blutung ihren Ursprung hat.
Oft entstehen Blutungen durch kleine Verletzungen in der Scheide, am Gebärmutterhals oder am Muttermund, die z. B. durch Geschlechtsverkehr oder eine vaginale Untersuchung ausgelöst werden können. Diese Kontaktblutungen können durch die hormonbedingte Umstellung des Gewebes entstehen. Meistens kommen die Blutungen von alleine wieder zum Stillstand. Eine Untersuchung ist zur Sicherheit aber immer ratsam.
Zu Beginn der Schwangerschaft tritt vielfach die Einnistungsblutung oder auch Nidationsblutung auf. Diese kann durch die Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutterwand hervorgerufen werden.
In der 4. oder 8. Schwangerschaftswoche kann es aufgrund von einer noch instabilen Hormonlage zu einer Blutung kommen, die zu dem Zeitpunkt der normalen Regelblutung einsetzt. Sie ist aber schwächer als die eigentliche Menstruationsblutung.
Wenn Sie Blutungen während der Schwangerschaft haben oder hatten, sollten Sie sportliche Aktivitäten vermeiden. Nur in Rücksprache mit Ihrer Hebamme oder Ihrem Frauenarzt können Sie wieder Sport treiben. Zudem ist Geschlechtsverkehr zu diesem Zeitpunkt nicht empfehlenswert.
Blutungen in der Spätschwangerschaft
Auch in der zweiten Schwangerschaftshälfte können Blutungen weiterhin auftreten.
Wenn die Plazenta in der Gebärmutter vor dem Muttermund oder in der unmittelbaren Nähe liegt, spricht man von einer Plazenta praevia. Beim Geschlechtsverkehr oder bei körperlicher Anstrengung kann es so zu Blutungen kommen. Ihre Schwangerschaft wird in dem Fall engmaschiger von Ihrem Frauenarzt überwacht und Sie sollten sich schonen.
Eine andere Ursache für eine Blutung in der späten Schwangerschaft kann eine Plazentalösung sein. Hierbei löst sich der Mutterkuchen vor der Geburt Ihres Babys von der Gebärmutterwand. Diese Situation ist in der Regel ein Notfall, der sofortiges Handeln erfordert, denn über die Plazenta erhält Ihr Baby nicht nur alle notwendigen Nährstoffe, sondern auch den lebensnotwendigen Sauerstoff. Sie sollten unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Wenn der Geburtstermin in nicht mehr allzu weiter Ferne liegt, wird sich Ihr Gebärmutterhals verkürzen, der Muttermund öffnen und der Schleimpfropf geht ab. Dabei kann es zu einer leichten Blutung kommen, die sogenannte Zeichnungsblutung, die aber deutlich schwächer als eine Regelblutung ist. Sprechen Sie vorsichtshalber trotzdem mit Ihrem Arzt oder der Hebamme.